Altstadt Monheim

Blackout - und dann? - Ratgeber für die Eigenvorsorge

Blackout - und dann? Ratgeber für die Eigenvorsorge von der Stadt Monheim

Ratgeber der Stadt Monheim

Als zentraler Bestandteil der Blackout-Vorsorge in jeder Gemeinde gilt die Eigen-Vorsorge der Bevölkerung. Denn wenn der Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage ist, sich zumindest zwei Wochen selbst zu versorgen, dann sind alle anderen organisatorischen und technischen Maßnahmen auf Sand gebaut.

Deshalb hat die Stadt Monheim einen Ratgeber herausgebracht, in dem die wichtigsten Aspekte zur Selbstversorgung sowie Anlaufstellen im Notfall aufgeführt sind.

Den Folder "Blackout - und dann?" finden Sie HIER

Weitere Informationen finden Sie auch beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de sowie beim Bayerischen Verband für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de

Berichterstattung der Stadt Monheim zum Thema Blackout - und dann?

Artikel in der Monheimer Stadtzeitung - Ausgabe Nr. 24 vom 02. Dezember 2022

ES IST 16 UHR NACHMITTAGS...

Vielleicht sind Sie gerade bei der Arbeit...

Plötzlich ist der Computerbildschirm schwarz, Sie ärgern sich, weil sie nicht alles abgespeichert hatten und versuchen, den PC wieder hochzufahren... dann merken Sie, dass ihre Kollegen alle das gleiche Problem haben. Die Telefone funktionieren nicht mehr, alle Lichter sind aus und sie kriegen mit, dass ein paar Kollegen gerade im Aufzug festsitzen. Nach einiger Zeit kommt die Info, dass es sich um einen Stromausfall in der ganzen Stadt bzw. im Ort handelt und alle Angestellten heute früher Feierabend machen sollen. Man geht davon aus, dass bis morgen früh alles wieder laufen wird.

...oder beim Wocheneinkauf…

…Sie schieben gerade den fast vollen Einkaufswagen durch die Gänge, als plötzlich das Licht ausgeht und es stockfinster im Supermarkt wird. Die Mitarbeiter kommen mit Taschenlampen und bitten Sie, den Wagen stehen zu lassen und ihnen zum Notausgang zu folgen. Auf dem Heimweg wollten Sie eigentlich noch tanken, aber als Sie zur Tankstelle fahren, bemerken Sie, dass auch dort Stromausfall ist und sie nicht tanken können. Zum Glück reicht der Sprit noch bis nach Hause. Das elektrische Garagentor geht leider auch nicht auf, egal, heute parken Sie einfach vor der Garage. Daheim angekommen richten Sie aus den Resten im Kühlschrank ein kaltes Abendessen, da auch der Herd nicht funktioniert. Hoffentlich ist der Strom bald wieder da, denn viele Vorräte haben Sie nicht mehr daheim und außerdem taut sonst die Tiefkühltruhe ab...

Gerade haben Sie noch per Handy ihre Mutter im Nachbarort erreicht, auch dort ist der Strom weg. Seltsam... Heute geht die ganze Familie nach einer Katzenwäsche früh ins Bett.

…am nächsten Morgen wachen Sie auf...

 ...da es Winter ist, hat es sich im Haus oder in ihrer Wohnung merklich abgekühlt - die Heizung funktioniert nicht mehr und immer noch geht das Licht nicht.

Im Dunkeln tappen Sie durch das Zimmer, um nach der Taschenlampe zu suchen (hoffentlich sind noch genug Batterien da). Heute gibt es keine warme Dusche und auch keinen heißen Kaffee aus der Kaffeemaschine. Zum Glück ist noch etwas Brot für ein Frühstück daheim, nur die Butter ist mittlerweile schon recht weich.

Leider geht nun auch das Handy nicht mehr und langsam dämmert Ihnen, dass es sich wohl um ein größeres Problem handelt. Sie klopfen bei den Nachbarn (denn die Klingel funktioniert ja auch nicht) und fragen, ob die wissen was los ist oder Sie setzen sich in Ihr Auto und schalten das Autoradio an.

Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Blackout handelt, einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall. Anscheinend ist das komplette deutsche Stromnetz zusammengebrochen, die Ursache dafür ist noch nicht klar. Die Behörden versichern, dass man mit Hochdruck an dem Problem arbeitet, bisher aber nicht absehbar ist, wann der Strom wieder fließt… (Quelle: http://www.stromausfall-wm-sog.de/)

Die Verantwortlichen der Stadt Monheim befassen sich intensiv mit solch einem Szenario. In den nächsten Ausgaben der Stadtzeitung werden die Bürger immer wieder über andere Aspekte informiert, die mit einem derartigen Ereignis in Verbindung stehen können.

Sollte es zu einem längeren Stromausfall kommen, kann an dieser Stelle schon bekannt gegeben werden, dass die Feuerwehrhäuser in Monheim und den Stadtteilen die erste Anlaufstation sein werden, sollte man Hilfe benötigen:

Weitere Informationen folgen in der nächsten Ausgabe…

Artikel in der Monheimer Stadtzeitung - Ausgabe Nr. 25 vom 16. Dezember 2022

Fortsetzung von der letzten Ausgabe

Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Blackout handelt, einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall. Anscheinend ist das komplette deutsche Stromnetz zusammengebrochen, die Ursache dafür ist noch nicht klar. Die Behörden versichern, dass man mit Hochdruck an dem Problem arbeitet, bisher aber nicht absehbar ist, wann der Strom wieder fließt…

Sie denken, das brauchen Sie alles nicht... 

... ist ja noch nie passiert, bisher war der Strom höchstens ein paar Stunden weg...
Dass es noch nie passiert ist bisher, ist genau das Problem. Denn wir gehen von einer nicht realistischen Versorgungssicherheit aus. Schauen Sie sich bei Interesse einmal in die "Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2021" des Österreichischen Bundesheers genauer an. Darin wird ein Blackout innerhalb der nächsten 1-3 Jahre als "wahrscheinlich" eingestuft. Sowohl der Bundestag als auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) befassen sich seit geraumer Zeit mit der Bedrohung durch einen Blackout. Viele Städte und Gemeinden in Deutschland sind bereits vorbereitet oder mitten in den Vorbereitungen, wie Monheim.

Und da denken wir, wir selbst müssten uns nicht darum kümmern?

Es könnte jederzeit der in der letzten Ausgabe geschilderte Fall eintreten. Und mit Hilfe von außerhalb kann dann nicht oder nur sehr eingeschränkt gerechnet werden. Das heißt, wir werden so ziemlich auf uns selbst gestellt sein.

Und wenn Sie nicht zumindest ein bisschen vorgesorgt haben, ist das nicht nur Ihnen selbst gegenüber unverantwortlich, sondern auch ihren Nachbarn, Familie oder Freunden, die Ihnen dann aus der Patsche helfen müssen.

Verschiedene übergeordnete Behörden gehen davon aus, dass das Szenario Blackout irgendwann eintreten wird. 

Man weiß nicht genau wann. Und man weiß nicht, wie lange der eigentliche Stromausfall dauern wird, das kann je nach Ursache variieren. Von Stunden bis Tagen oder im allerschlimmsten Fall Wochen.

Man weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis Telefon, Internet, Handynetz wieder stabil laufen werden. Man weiß nicht, ab wann man wieder "normal" einkaufen gehen kann danach.

Aber eines ist sicher, wenn wegen Corona schon die Nudel- und Klopapierregale leer gekauft waren - obwohl zu keiner Zeit die Drogerien und Supermärkte schließen mussten oder die Versorgung unsicher war, was denken Sie, wird während und nach einem Stromausfall in den Läden los sein (sofern sie geöffnet haben)? (Quelle: https://www.stromausfall-wm-sog.de/)

Das Bundesamt für Katastrophenschutz stellt zu diesem Szenario verschiedene Informationen, Broschüren und Checklisten zur Verfügung: https://www.bbk.bund.de. Auch auf den Seiten des Bayrischen Verbands für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. (BVSW) lassen sich zahlreiche Informationen zur Vorsorge finden: https://www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de/.

Fortsetzung folgt…

Artikel in der Monheimer Stadtzeitung Ausgabe Nr. 1 vom 13. Januar 2023

Blackout - und dann?

Als zentraler Bestandteil der Blackout-Vorsorge in jeder Gemeinde gilt die Eigen-Vorsorge der Bevölkerung. Denn wenn der Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage ist, sich zumindest zwei Wochen selbst zu versorgen, dann sind alle anderen organisatorischen und technischen Maßnahmen auf Sand gebaut. Umfragen des Befragungsinstituts „YouGov“ im Auftrag der Deutschen Presse Agentur vom Mai 2022 haben ergeben, dass nur 16% der Bevölkerung die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlene Notfallvorsorge an Lebensmittel-, Wasser- und Medikamentenvorrat (https://www.bbk.bund.de) bereits umgesetzt haben. Knapp 70% der Bevölkerung hat laut dieser Umfrage keine Vorsorgemaßnahmen ergriffen. (Quelle: www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de; Stand 09.01.2023)

Warum ist private Vorsorge so wichtig?

Ach, ein bisserl was ist ja immer im Haus, damit kommt man schon ein paar Tage über die Runden... und außerdem bei so einer Katastrophe wird ja der Staat bestimmt schnell helfen und Suppenküchen aufstellen, nicht wahr?

Also der Durchschnitt schätzt seine Vorräte mehr ein, als sie tatsächlich reichen würden. Es gibt Studien dazu, dass 1/3 der Bevölkerung 4 Tage über die Runden kommen würden, das nächste Drittel 7 Tage und der Rest bis zu 2 Wochen. Was wir auch einkalkulieren müssen ist, dass die ganze Familie daheim essen wird (außer einer von Ihnen arbeitet bei den kritischen Infrastrukturen, die den Betrieb aufrecht erhalten werden im Blackout). Also nicht unterwegs schnell einen Kaffee und die Butterbreze auf dem Weg zur Arbeit und auch mittags essen alle daheim und nicht in Arbeit, Kita oder Schule.

Und ja, es stimmt, dass der Staat Nahrungsmittelreserven einlagert:

Allerdings besteht keine Sicherstellung einer Vollversorgung der knapp 82 Millionen Bürger über einen längeren Zeitraum. Und ganz ehrlich, der Landkreis Donau-Ries wird nicht gerade in die Kategorie "Ballungsraum" fallen. Ganz abgesehen davon, dass es auch zu Kommunikations- und Koordinationsproblemen kommen wird, ebenso wird die Logistik herausfordernd werden in so einem Szenario. 

Auch ein Landkreis oder eine Gemeinde kann nicht all ihre Einwohner versorgen, wenn keine Läden geöffnet haben und keine Nachlieferungen an Lebensmitteln erfolgen. Und selbst wenn schon vorgesorgt wird, ist allein die Notversorgung von pflegebedürftigen und gestrandeten Menschen bereits eine Herausforderung. 

Also nein, sehr wahrscheinlich wird sich niemand darum kümmern, dass alle Menschen im Landkreis Donau-Ries mit Lebensmitteln und Getränken voll versorgt werden. (Quelle: https://www.stromausfall-wm-sog.de/private-vorsorge/ (Stand 09.01.2023, angepasst)

Mit dem beiliegenden Folder soll den Bürgern der Stadt Monheim und der Stadtteile eine kleine Übersicht an die Hand gegeben werden, so dass sich jeder selbst zum Thema „Blackout – und dann?“ informieren und vorbereiten kann. In der Broschüre sind über QR-Codes auch folgende beiden Organisationen verlinkt: Das Bundesamt für Katastrophenschutz stellt zu diesem Szenario verschiedene Informationen, Broschüren und Checklisten zur Verfügung: https://www.bbk.bund.de.

Auch auf den Seiten des Bayrischen Verbands für Sicherheit in der Wirtschaft e.V. (BVSW) lassen sich zahlreiche Informationen zur Vorsorge finden: https://www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de/

(Peter Ferber)

Dieser Flyer liegt kostenlos in der Tourist Information der Stadt Monheim für Sie bereit.